Radtour - 2009 Kanaltour im Burgund

Was vorweg

Bilder gibts im Ordner Bilder Radtour 2009

 

Hier gibt es eine Ansicht des Rundkurses

 

Mit dem Auto nach Migennes, nicht weil es da besonders schön wäre, es ist halt der nördlichste Ort bei der Tour und relativ einfach zu erreichen. Das Auto bleibt auf dem Campingplatz stehen.

 

Ich hatte in den Jahren vorher ein paar körperliche Probleme und war nicht in der Lage längere Radtouren zu unternehmen. Also habe ich mich ein paarmal getestet, ob ich denn wieder stark genug bin, für eine Tour mit größerem Gepäck. Das sah nicht so gut aus, ehrlich gesagt. Also habe ich mir ein Pedelec gekauft. Ein Giant Twist mit 2 Batterien. In Damenausführung, für einen Diamantrahmen reicht es nicht mehr. Mit dem Rad kam ich am Besten zurecht.

 

Mit dem Rad bin ich eigentlich zufrieden, natürlich hat es ein paar Punkte, die nicht so nett sind. Es passen keine Ortliebtaschen an den Gepäckträger, der Kettenschutz ist unterwegs kaum abbaubar, das Hinterrad kann nur ein Spezialist für Shimanoschaltungen ausbauen, der Bedienteil dieser Schaltung blendet in der Sonne, und noch ein paar Kleinigkeiten, wie 2 Batterien, aber 1 Ladegerät.

Aber von der Leistung her reicht es mir, den Mont Ventoux oder den Großglockner werde ich nie fahren.

Insgesamt war das Rad, mit Fahrer 85kg, BOB Yak 25kg (Stützlast an der Hinterachse 7kg), und Gepäcktaschen 7kg belastet. Ab einer Geschwindigkeit von 52km/h fängt das Gefährt an zu flattern, bergab ist das bei dem Gewicht sowieso zu schnell, ich wollte das nur mal   ausprobieren.

Ich bin nie in der höchsten Leistungsstufe " Sport" gefahren, das belastet die Batterien zu stark.

 

und jetzt los

 Dienstag   9.6.   Fahrt von Paderborn - Migennes

 

Früh aufgestanden, Rest eingepackt und losgefahren. Ankunftszeit soll 17:20 sein, meint " Uschi" , die Navigatorin. Das wurde aber nix, es muß auch Pausen geben.
So war ich dann um 18:15 auf dem Campingplatz in Migennes. Nette Leute, kein Problem das Auto da stehen zu lassen. Als ich das Zelt aufbauen will regnet es natürlich erstmal ordentlich. Eine Viertelstunde im Auto gesessen, eine Dose Bier geleert, dann gehts.
Eine Kleinigkeit zum Abendessen gekocht und anschliessend ins Städtchen geradelt.


 

Mittwoch 10.6.   Migennes - Tonnerre

 

Schon um 9 Uhr 30 gestartet. Zum Hafen geradelt und dann am Kanal lang.
Hin und wieder mal ein Regentropfen, es geht aber ohne Regenschutz.  Der Weg am Kanal besteht aus feinem Kies und vielen Schlaglöchern und wird immer weicher. Hinter Brinon-sur-Armacon wird es mir zu bunt. Bei Bas d'Esnon auf die D209 und in Ormoy dann auf die D43 bis Tonnerre. Viele kleine Dörfer, schöne Landschaft, auch wenn es tröpfelt.
Tonnerre ist im Kern schön, die Fosse Dion ist sehenswert, das erste Krankenhaus Europas ist so groß,das es kaum zu fotografieren ist.
Nach 48km, kurz vor Tonnerre die Batterie umgeschaltet.

 

 

Donnerstag   11.6.   Tonnerre - Montbard

 

Früh los, 9 Uhr 15 schon am Kanal. Der hat auch Vorteile, keine Autos stören. Das ist zwar länger als über die Straße, jede Kanalkurve wird mitgemacht, aber es ist auch schön.
In Ravière hat mich das Dörfchen interessiert, schöne Kirche, leider nagt der Zahn der Zeit enorm daran.
In Montbard in die Stadt gefahren. Typische Provinzstadt, alter Kern sonst " modern" . Heute gab es keinen Regen, stimmt was nicht? Wäsche gewaschen, muß ja sein und es regnet nicht.

Bei km 44 die Batterie umgeschaltet.



Freitag 12.6.   Montbard -   Avallon

Heute erst spät los, gut gefrühstückt. Heute wird es hügelig nach Avallon.
Am Kanal zurück nach St Remy. Da auf die D4 nach Epoisses. Am Schloß wird gewaltig renoviert, das habe ich mir geschenkt. Auf der D954 weiter, bis zu einem Sträßchen nach Brécy und weiter bis zum Abzweig der D133 in Richtung Cussy-les-Forges. Abzweig nach Etrée genommen und unter der N6 durch gesaust. Ab Magny auf der D427, eine schöne Straße, die immer schöner wird, lang bis Avallon. Der Campingplatz liegt direkt an dieser Straße.
Avallon ist eine schöne Stadt, doch, doch, auch wenn sie auf ein einem Berg liegt.
Nebenbei, die erste Batterie war nach 2 Stunden 53 Minuten leer, 44km gefahren, ein Durchschnitt von 16,6km, nicht schlecht finde ich, in den Hügeln.

 

 

Samstag 13.6.   Avallon - Clamecy

9 Uhr 30 Start. Zum Glück brauche ich nicht den Berg hoch in die Stadt. Ich fahre unten an der Cousin lang nach Pontaubert auf die D957. Eigentlich wollte ich die garnicht fahren, aber es ist da nix los, da bleibe ich drauf. Es ist ziemlich hügelig, immer wieder rauf und runter, das schlaucht etwas, auch mit Pedelec. Der Tacho spinnt, aus unerfindlichen Gründen zeigt der viel zu viel an. Ein Stündchen in Vezelay, Weltkulturerbe, rumgelaufen. Alle Welt vertreten, Asiaten, Holländer, halt die ganze Welt.
Weiter auf der D951, Cardo Land - die Urweltmonster, habe ich rechts liegen lassen. Rauf und runter, 10km vor Clamency war die erste Batterie leer. Tolle Leistung bei den Steigungen.
Clamecy ist ja ganz nett, nur muss man da gut zu Fuß sein, die Altstadt liegt am Berg. Am Besten ist der Couscous-Laden. Etwas leckeres gekocht und ein halbes Fläschlein Roten dazu.
Batterie kurz vor Domecy umgeschaltet.

 

 

Sonntag 14.6.   Clamecy - Vincelles

Heute lief es nicht so gut, erst in die verkehrte Richtung gefahren, das habe ich erst nach 9km bemerkt. Zurück, es muß ja sein. Clamecy ist in Richtung Auxerre radwegmäßig nicht ausgeschildert, wie immer. Ich bin dann am WoMo-Stellplatz reingefahren. Dann tauchte ein unbefestigten Weg am Ufer der Yonne auf, den bin ich lang und habe Angler aufgeschreckt. So einen hatten die sicher noch nie gesehen.  
Dann taucht bei La Foret der Treidelweg auf. Irgendwann war mit dem Schluß (Lucy-sur-Yonne?).
Weiter auf der D21 und D100 bis Cravant. Da wieder am Kanal lang und schnell nach Vincelles. Einen Schauer hatte ich schon und der zweite zeigt sich schon. Im Regen aufgebaut und gekocht. Vincelles ist nicht das pralle Leben, aber der Campingplatz ist komfortabel.
Batteriewechsel nach 48km.

 

 

Montag   15.6.   Vincelles - Migennes

So gegen 6 Uhr 30 zieht ein Gewitter auf und dann setzt ein strammer Regen ein. Nach dem Frühstück im Regen abgebaut und im Regen los. Es wird wohl heute auch nicht mehr aufhören, erzählt mir die Kassiererin im Laden, indem ich Wasser kaufe. Eigentlich wollte ich noch nach Chablis, aber der Regen soll noch 2 - 3 Tage bleiben. Also zurück nach Migennes. Chablis passt sowieso nicht in eine Kanaltour.
Es geht nicht immer am Kanal lang. Ich weiche auf die D163 aus und fahre vor Auxerre wieder an den Kanal (ein Fehler). Der Weg durch ein Gatter am Ortseingang von Auxerre verschlossen. Ein Stück zurück und auf einem Radweg zum Ort. Da steht ein unglaublich schöner Blocker, also abhängen, durch das Tor tragen und weiter.
Die Innenstadt von Auxerre ist sicher schön, aber nicht im   Schnürlregen. Natürlich gibts auch hier keine Beschilderung für Radfahrer, aber es läuft ziemlich gut. Der Regen nimmt noch zu, also keinen Weg am Ufer nach Migennes gesucht, sondern auf kleinen Strassen schnell zurück.
Das Auto ist noch da, natürlich. Und es regnet, regnet, regnet, regnet ..........  

 


Am nächsten Morgen gepackt und wieder nach Haus.

 

Zusammenfassung: Eine schöne Tour, schade das sie im Regen endete.
Man darf keine Beschilderung wie bei uns in Deutschland erwarten. Es geht schlecht ohne gute Karte. Ich habe eine " Carte de Promenade" (Maßstab 1:100000), Blatt 28 von IGN, benutzt.

Natürlich habe ich ein GPS, aber da sieht ma(n) nur die kleine Ansicht, auf einer Karte sieht man kilometer weit, das ist ganz was anderes.

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