Radtour - 2003 Teil 2

Die zweite Tour im August

Bilder gibts im Ordner Bilder Radtour 2003 die zweite

Die Tour ist in L'Epine auf der Ile de Noirmoutier gestartet und sollte quer durchs Land nach Metz gehen, von da die Mosel hoch bis Koblenz.

5 Wochen Fahrzeit habe ich gerechnet, aber nach zwei Wochen, in Montargis, die Fahrt erstmal beendet. Die Familie ruft, das kann man(n) nix machen............

Mit dem Zug, ohne Fahrrad und Gepäck, nach Paderborn zurück, und in der folgenden Woche mit dem WoMo den Krams geholt.
Der Rückweg war dann etwas länger, wenn man einen Bogen durch die Bretagne und Normandie macht, dauert es ein wenig.

 

 Do 14.08 L' Epine -   Machecoul                                                               57km

Nachdem ich ein paar Tage Urlaub gemacht hatte, bin ich dann endlich gestartet, 9:00 Uhr los. Auf der D95 bis zur Brücke, die Gois ist leider geflutet, und rüber zum Continent. Es ist bewölkt, 22° und Rückenwind. Fromentine und La Barret du Monts sind voll, bis oben, Ferienzeit halt. Weiter auf der D758 bis Beauvoir-sur-Mer, anders geht das nicht. Es ist voll, ein Auto nach dem anderen, beide Seiten. Morgen ist ein Feiertag, da staut es sich immer. Im Ort auf die D948 bis St.-Gervais. Kaffee, den hab ich mir verdient, dann gemütlich auf der D28 über Chateauneuf, Bois-de-Céné nach Machecoul. Ein schöner Campingplatz, viele Engländer, die hier wohl länger stehen ( warum?), vielleicht wegen der Fahrradfabrik? Beim Zeltaufbau reisst eine der Taschen, in der eine Zeltstange läuft ein, also in das Städtchen, was zum Reparieren besorgen. Ein schönes Örtchen, mit allem was man braucht, 2 Läden mit Hochzeitsliste, ein Fotograf, Kino, alles da, nur Klebeband oder sowas gibts nicht. Hoffe ich doch einfach, das es hält.

Wie man auf den Fotos sieht, es ist bedeckt, aber es ist zumindest warm.

 

Fr 15.08 Machecoul - La Varennne (Loire)                                       70km

Am Morgen ist es kühl und bedeckt. Um 8:30 war ich schon auf der Strasse, alles schön leer, kein LKW, Feiertag, da will kaum einer nach Nantes. Auf der D64 nach St.-Même-le-Tenu, dahinter dann auf die D71 nach St.-Lumine-de-Contais. Da gabs nicht viel zu sehen, alles Bauernland, endlos, der Ort ist aber nett. Dann auf der D61 nach St. Philbert-de-grand-Lieu. Da ist was los, einmal weil die Kirche gerade aus ist, zweitens Touri's in Massen, die einkaufen wollen.
Erst wollte ich ja Kaffee trinken, aber es ist mir zu voll, also weiter auf der D65 in Richtung Nantes. Und dann bin ich auch schon in Reze, jetzt wirds einfach, markierte Radrouten bis nach Nantes rein. Da bin ich aber gleich ans Loireufer, der Markierung des GR3 gefolgt, immer gerade aus bis Maures-s/L. Da über eine hässliche Stahlbrücke, sofort wieder links und die D751 bis Varenne. Der Ort liegt oben auf einem Berg, den kann man sich sparen, wenn man das erste Schild zum Campingplatz beachtet. der Platz ist klein und kaum besucht, es gibt kein Brot am Morgen und zum Einkaufen muss man den Berg hoch (das sind so 12% oder so).

 

Sa 16.08 La Varennne - Montjean-s/L                                             45km

Heute wird es etwas hügelig, ist auf der Karte zu sehen, und hier war ich auch schon mal vor 2 Jahren.
Auf der D751 nach Champtoceaux, erst unten im Loiretal, aber kurz vor Champtoceaux muss man eben den Berg hoch, dieser Berg ist gemein, die Gegenrichtung ist besser zu fahren. Im Ort eingekauft, besonders Wasser, den Aussichtspunkt besucht, leider ist es etwas bedeckt, und weiter nach Lire, Bouzille la Marillais, an der Riesenkirche vorbei nach St.-Florent-le-Vieill. Beim Milchwerk links auf die D210 und gemütlich am Bach lang, Wasser ist hier kaum in der Loire. In Ingrandes war ich schnell noch zu einer Runde im Dorf, dann zurück zur D210 und schnell, sehr schnell nach Montjean-s/L, es sieht gefährlich nach Gewitter aus.. Das Gewitter kam dann aber erst Stunden später, als ich im Städtchen war, um eine Ausstellung anzusehen, dafür dann aber richtig.
Zum Glück hatte ich die Zeltnähte schon 2 Tage vorher frisch abgedichtet.
Als ich vor 2 Jahren hier war, hatte ich vom Campingplatzwart, ein Zelt bekommen, in dem ich mein Zelt aufbauen konnte.

 

So 17.08 Montjean-s/L   - Gennes                                                              69km

Heute gabs ein etwas aufwändiges Frühstück, war ja auch Sonntag, und deshalb kam ich erst um 9:15 los. Über die Brücke, dann sofort rechts auf die D210. Da lässt es sich bei Rückenwind gut radeln, da ist nix los, nur ein paar kunterbunte Rennradfahrer. Es ist erstaunlich, wie wenig Wasser im Fluss ist. In La Possoniere erstmal eingekauft, wer weiss wie das im nächsten Ort ist, durch Savenieres, da gibts eine schöne Kirche aus dem X. Jahrhundert, wieder über die Brücke nach Rochefort-s/L. Auf der D751 bis Denée, da dann auf die D132, da gibts 2 Teile eines Städtchens Villeneuve, einmal ziemlich pflegebedürftig, das andere sehr hübsch. In Les Pont-de-Ce etwas verfahren, da gibts ein Neubaugebiet, was in meiner Karte von 1999 noch nicht drin ist, gut zu wissen, das in der Ortsmitte meist die Kirche steht. Ein Stückchen auf der D160, bis hinter St.-Maurille, da auf die D132.
Das ist da wirklich sehenswert, auch in St.-Remy-la-Varenne ist es ganz toll, aber die Spitze ist " le Toureil" . Da pilgern die Leutchen mit dem Krokodilhemdchen die Strasse rauf und runter, und schauen in die Häuser von Leuten, die das Krokodil nicht mehr nötig haben.
Auf der D132 weiter bis Gennes. Da erreiche ich den Campingplatz in einem Riesenschauer, ich werde als der grosse Fraicheur empfangen, das nehm ich mal als Ehrentitel.

 

Mo 18.08 Gennes  - I'lle Bouchard                                                            65km

Die D751 ist hier gut befahrbar, einmal keine Hügel, zum zweiten, da fährt kaum einer. Und dann kommt das schöne Cunault, Chênehutte und wie sie alle heissen. Überall vorbei, das kenn ich schon. In St. Hilaire, kurz vor Saumur, gibts aber was Neues, wenigstens für mich. Neben der N147 gibt es einen Fahrradweg der hoch zur Loirebrücke geht, vor der Brücke scharf rechts rum, und dann fährt man parallel zur D947, neben der Loire in die Stadt. Saumur ist mir schon länger nicht mehr unbekannt, also fahre ich einfach weiter, frech und faul auf der D947, das geht, keine Angst. Am nullten Meridian schnell ein Foto. Durch Candes-St. Martin, das ich jetzt Montsoreau vergesse zu erwähnen liegt wieder dran, das ich es kenne, ein sehr schöner Ort und auch einem ausgeschildertem Radweg weiter, in der Nähe der Vienne, Richtung Osten. Es ist das übliche mit diesen Wegen, sie gehen kreuz und quer durch die Gegend, zum Strecke fahren kaum geeignet, aber was solls irgendwann erreiche ich dann Savigny-en-Veron. Da dann auf der D7, D118 nach Chinon. Von weitem ist es schon zu sehen, der Campingplatz ist ziemlich voll, also kurz entschlossen weiter nach I'lle Bouchard.

 

Di 19.08 I'lle Bouchard  - Loches                                                              54km

9:15 los, quer durchs Land, hatte ich gedacht, wegen der Autos. Die habe ich dann auch kaum noch gesehen. Aber Land, viel Land. Das wäre eine Tour für Hochgebirgler gewesen, die mal richtig grosse Felder sehen wollen. Kurz nach I'lle Bouchard von der D757 auf die D21 abgebogen und auf die Hochfläche gekrabbelt. St.-Epain ist ein schöner Ort, und immer weiter auf der D21, Louan, St.-Baud, Dolus-le-Sec, alles Bauernland, Chauceaux-près-Loches ein wenig Wald. Der wird bei dieser Hitze wirklich gerne angenommen, 3 Flaschen Wasser, je 1,5 Liter, sind schon durchgegangen. Und dann runter von der Hochfläche nach Loches, die Bremsen sind unten noch in Ordnung. Bei so einer Abfahrt macht man sich schon ein oder zwei Gedanken, wegen der Bremsen und so. Die Stadt besteht aus 2 Teilen, der eigentlichen Altstadt oben, rund um das Schloss, und einem neueren Teil unten drum herum. Jubel, Trubel, Heiterkeit, aber nett.

 

Mi 20.08   Loches    - Valençay                                                                            48km

Das Wetter war heute nicht so der Hit, immer bedeckt, keine Sonne. Loches liegt im Tal, hatte ich gestern gelernt und heute wurde das bestätigt, spätestens ab Beaulieu-les-Loches, übrigens ein attraktives Örtchen. Wieder oben auf, auf der D760 immer geradeaus, dann kam auf einmal ein strammer Gegenwind aus Ost, das war schon gemein. Die Chartreuse du Liget, Monastire und Montrésor. Ein wenig hier und da geschaut, ein wenig durch die Gassen, beim Bäcker was leckeres erstanden, ein Kaffee oben drauf und weiter und weiter nach Nonous-les-Fontaines. Felder, Felder, Felder, rauf und runter, und der gegenwind wird noch strammer. Lucay-le-Mâle, ein Landstädchen. Dann Valençay, ein kleines Kaff mit einem Riesenschloss.

 

Do 20.08     Valençay    - Neung-sur-Beuvron                              64km

Heute war es warm, schon morgens. Über die D4 nach Chabris, dann die D35/51 via Villefranche-S/C nach Romoratin-Lanthenay. Da bin ich dann ein wenig hin und her, zum einen um was zu sehen, zum anderen weils eine ziemlich chaotische Verkehrführung hat, aber die Tourist- Info-Damen helfen mir aus der Klemme. Weiter über die D724 raus, in Villeveviers auf die D49A und auf die D49 gewechselt, und dann steckt man in der Sologne. Hin und wieder ein See, trockene Felder, ein paar Wäldchen, ein paar Hügelchen, garnicht so langweilig. Auf dem Campingplatz entdecke ich durch Zufall ein paar Probleme an meinem Anhänger, eine Verbindungsschraube des Trägerrohres ist abgerissen, der Schlauch war wohl im Ventilbereich eingeklemmt ist bei pumpen geplatzt. Der Platzwart hat mir ein paar Ersatzschrauben besorgt, und Leute einer holländischen fahrradreisegruppe haben mit einem grossen Flicken ausgeholfen. Der Reserveschlauch, den ich mit hatte, passte nicht, wieder was gelernt.

 

Fr 22.08     Neung-sur-Beuvron                                                                          54km

Heute morgen bin ich dann los einen Schlauch für den Anhänger zu besorgen. Im Ort gabs sowas natürlich nicht, also los nach Romoratin-Lanthenay sind ja nur ca. 20km.
Die direkte Strasse lang, die D922, und gleich in Romoratin-Lanthenay beim le Clerk rausgekommen, die sind ja meist gut sortiert, die hatten dann auch den passenden Schlauch. Also sofort gekauft und noch ein wenig in die Stadt gegangen. Da hab ich auch noch Stöpsel für die Luftmatraze gefunden und anderen Krams, den ich irgendwie vermisste. Dann ganz langsam zurück und dann waren es am Ruhetag wieder 54km geworden, aber Hauptsache der Trailer läuft wieder. Der Gardien vom Campingplatz hat auch Wein zu verkaufen, da hab ich mir zum Trost ein Fläschchen gegönnt.

 

Sa 23.08  Neung-sur-Beuvron  -Sully-s/L.                                            77km

Wieder um 9:00 Uhr los, da ist es noch nicht heiss. Über die D925 nach la Marolle-en-Sologne, dann abgebogen, über Villany nach Ligny-le-Ribault, dann nach St.-Ferte. Irgendwie ist das zu gut gelaufen, es ist auch noch nicht sehr heiss, also weiter, der nächste Campingplatz soll in Tiggy sein. Hügelchen hier, Hügelchen da, Sologne überall. In Tiggy sehe ich kein Schild, Läden schon zu, keiner auf der Strasse, ausgestorben, Mittagszeit. Da bin ich einfach weiter nach Sully-s/L. sind nur ca. 20km. Gut das ich mir angewöhnt habe Wasser zu bunkern, das ist zwar schwer, aber ohne Wasser würde das fahren gar keinen Spass machen. Und 20km muss stimmen, in Richtung Loire sieht man schon die Wasserdampfsäulen der Kraftwerke.

 

Sa 23.08  Sully-s/L. - Montargis                                                                      47km

Es ist ja Sonntag, keine LKWs, da erlaube ich mir die D961 schnurstracks, immer gerade aus, durch den Wald von Orleans. Hundegebell, Jagdhörner hinterm Zaun, die feine Gesellschaft scheinbar. Ein paar Kilometer weiter, hinter Lorris, ist eine nicht so feine Gesellschaft am jagen, in den Maisfeldern und mit billigen Warnschildern an der Strasse. Ansonsten ist nix zu berichten, die Strecke ist ziemlich reizlos, nur sehr heiss ist es heute. In Villemandeur ist irgendein Fest, alles gesperrt und es geht eine lange, sehr lange Umleitung um den Ort. Montargis ist schon ziemlich gross, viel Wasser rundherum.

 

Nach einem Telefongespräch am Abendendet hier erstmal die Fahrt, ich werde dringend zu Hause gebraucht. Also Rad, Anhänger und Gepäck beim Platzwart abgestellt, und dann mit dem Zug nach Paderborn zurück, und in der folgenden Woche mit dem WoMo den Krams geholt.

 

Der Rückweg war dann etwas länger, wenn man einen Bogen durch die Bretagne und Normandie macht, dauert es ein wenig. Es war schön!

 

 

 



Ich lasse alle Sachen auf dem Platz und fahre erstmal über Paris, Brüssel, Köln mit dem Zug nach Hause.

In der nächsten Woche werde ich alles abholen und noch ein paar Tage in die Bretagne fahren.

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